Sarah-Michelle Gröger
09.07.2025
Energiewende für Ihre IT: Der Weg von SAP IS-U zu SAP S/4HANA Utilities
Für SAP IS-U-Anwender rückt das Support-Ende bis 2030[1] näher und mit ihm die Notwendigkeit, veraltete Systeme abzulösen. Jahrzehntelang bildete SAP IS-U ein stabiles Rückgrat energiewirtschaftlicher Prozesse. Doch was einst als zukunftsweisend galt, ist vielerorts zur Altlast geworden: notdürftig gepflegte Strukturen, punktuell angepasste Funktionen und selten strategisch weiterentwickelt. Diese Übergangszeit ist vorbei. Die digitale Realität stellt neue Anforderungen, technologisch, wirtschaftlich und regulatorisch. Systeme, die nur noch „weiterlaufen“, werden zunehmend zum Risiko.
Mit der Abkündigung des klassischen SAP IS-U hat SAP einen tiefgreifenden Umbruch angestoßen. Neue Vorgaben wie MaKo 2022 oder Redispatch 2.0 erfordern Echtzeitdaten und integrierte Prozesse. Klassische Batch-Verarbeitung stößt hier an ihre Grenzen. Gleichzeitig verhindern fragmentierte Datenstrukturen smarte Lösungen wie intelligentes Metering.
SAP S/4HANA Utilities bietet mit In-Memory-Technologie und integrierter Datenhaltung genau das, was heute gebraucht wird - nicht als Option, sondern als technologische Notwendigkeit. Wer zu lange wartet, zahlt doppelt: durch Ressourcenengpässe, Sicherheitsrisiken, Systemausfälle oder verpasste Innovationschancen.
Die Frage ist längst nicht mehr, „ob“ die Migration erfolgt, sondern „wie schnell“ und „wie effektiv“. Denn der Umstieg auf S/4HANA Utilities ist kein reines IT-Projekt, sondern eine umfassende Transformation, die Prozesse, Rollen, Datenstrukturen und die gesamte IT-Architektur eines Unternehmens neu definiert.[2]
Zwischen Altsystemen und Zukunftstechnologien
Der digitale Wandel macht auch vor der Versorgungswirtschaft nicht halt: Unternehmen stehen vor der Aufgabe, komplexe und historisch gewachsene SAP IS-U-Strukturen abzulösen und durch moderne, cloudfähige Architekturen zu ersetzen. Gefragt ist dabei mehr als technischer Fortschritt, es geht um die Fähigkeit, regulatorische Anforderungen und Marktdynamiken nicht nur zu erfüllen, sondern Innovation aktiv voranzutreiben.
Der Handlungsdruck wächst: Der Markt für SAP S/4HANA-Beratung ist angespannt, Fachkräfte sind rar. Wer zu spät handelt, riskiert einen überhasteten Projektverlauf oder Engpässe bei der Umsetzung. Klar ist: Digitalisierung ist kein Selbstzweck, sondern die Grundlage für stabile, anpassungsfähige Prozesse. Nur eine moderne IT-Architektur ermöglicht es, flexibel und regelkonform auf neue Anforderungen zu reagieren - ein klarer Wettbewerbsvorteil.
Drei Schritte sind entscheidend für eine erfolgreiche Transformation:
1. Systemanalyse & Konsolidierung
Im ersten Schritt wird die bestehende SAP-Systemlandschaft ganzheitlich durchleuchtet, mit Fokus auf Vereinfachung und Konsolidierung. Redundante Prozesse, Dubletten in der Stammdatenhaltung und veraltete Schnittstellen werden identifiziert, umfangreicher Custom Code bewertet. Ziel ist eine verschlankte, transparente Systembasis, die sowohl regulatorischen Anforderungen als auch strategischen Zielbildern gerecht wird. Analysen erfolgen faktenbasiert und werden direkt in belastbare Handlungsempfehlungen überführt.
2. Standardisierung & Automatisierung
Im nächsten Schritt erfolgt der Abgleich mit Best Practices und die Entwicklung eines Zielprozessmodells. Standardisierung bedeutet hier gezielte Vereinheitlichung und Wiederverwendbarkeit, keine Gleichmacherei. Template-basierte Ansätze helfen dabei, Konfigurationen zu harmonisieren, Testzyklen zu verkürzen und die Migration planbar zu machen. Dabei geht es auch um die bewusste Bewertung von Abweichungen: Welche Sonderfälle sind sinnvoll? Wo besteht Harmonisierungspotenzial?
3. Umsetzung & Change Management
Technische Umstellung allein reicht nicht, der Wandel muss im Unternehmen verankert werden. Schulungen, Kommunikationskonzepte und klare Governance-Strukturen sorgen dafür, dass Mitarbeitende mitgenommen und befähigt werden. Interaktive Visualisierungen und durchgängige Transparenz schaffen Vertrauen, auch auf Management-Ebene. Durch selektive Datenextraktion wird nur das verarbeitet, was für Projektziele, Datenschutz und Reifegrad wirklich relevant ist.
Konsolidierung als strategischer Hebel
Gerade bei Stadtwerken und Energieversorgern ist die SAP-Systemlandschaft häufig historisch gewachsen. Meist mit mehreren IS-U-Instanzen, die durch regulatorische Anforderungen zusätzlich verkompliziert wurden. Eine Konsolidierung dieser Strukturen ist deshalb weit mehr als ein technisches Projekt: Sie ist ein strategischer Schritt hin zu mehr Effizienz, Transparenz und Zukunftsfähigkeit.
Ziel ist es, interne Best Practices zu definieren und Prozesse so zu harmonisieren, dass sie nicht nur heutigen Anforderungen gerecht werden, sondern auch flexibel auf künftige Entwicklungen reagieren können. Die Vereinheitlichung schafft Synergien, reduziert Komplexität und stärkt die Zusammenarbeit innerhalb der Organisation.
Hier setzt die IBIS Prof. Thome AG an. Mit unserem langjährigen Partner PriceWaterhouseCoopers haben wir einen faktenbasierten Ansatz entwickelt, mit dem sowohl der Ist-Zustand als auch das angestrebte Zielbild, technisch wie fachlich, analysiert werden kann. Unsere langjährige Erfahrung in der Transformation von SAP-Systemen ermöglicht es uns, relevante Funktionen und Strukturen gezielt zu identifizieren und zukunftsorientiert zu gestalten.
Gerade in der Energiewirtschaft, wo Compliance und regulatorischer Druck hoch sind, berücksichtigen wir nicht nur technische Details, sondern auch externe Einflussfaktoren und angrenzende Module. Unser Leitsatz: „YOUR DATA ALREADY KNOWS“. Denn die richtigen Antworten liegen meist bereits in den vorhandenen Daten, sie müssen nur kontextbasiert erkannt und nutzbar gemacht werden.
Ein zentraler Bestandteil unseres Vorgehens ist die Analyse des Standardisierungsgrads: Wir decken Effizienzpotenziale auf und unterstützen dabei, diese durch harmonisierte Prozesse systematisch zu heben, als solides Fundament für eine leistungsfähige und zukunftssichere IT-Architektur.
Bereit für die Zukunft?
Zahlreiche Transformationsprojekte zeigen: Gerade in fragmentierten IS-U-Umgebungen lassen sich durch eine Umstellung, signifikante Effizienzgewinne realisieren.
Vier zentrale Mehrwerte stehen dabei im Fokus:[3]
Höhere Produktivität
Automatisierte Prozessketten, integrierte Datenmodelle und die Abkehr von Medienbrüchen steigern die operative Effizienz deutlich, laut branchenübergreifenden Analysen im Schnitt um 20 %.
Kostensenkung
Die Konsolidierung veralteter Instanzen und der Wegfall unnötiger Lizenzen reduzieren Wartungskosten und IT-Aufwand. So konnten Unternehmen im Rahmen von S/4HANA-Projekten, Einsparungen von bis zu 500.000 USD erzielen, mit messbarem Einfluss auf die Total Cost of Ownership.
Schnellere Umsetzung
S/4HANA Utilities ermöglicht reaktionsschnelle Prozesse, ein klarer Vorteil gegenüber klassischen IS-U-Systemen mit Batch-Verarbeitung. Regulatorische Anforderungen wie Redispatch 2.0 oder MaKo 2022 lassen sich so effizienter abbilden, Projektzyklen werden deutlich verkürzt.
Bessere Entscheidungen
Echtzeitfähige Analysen schaffen Transparenz über Kundenverhalten und Verbrauchsmuster, eine wichtige Grundlage für datenbasierte Entscheidungen und gezielte Serviceoptimierung.
Mit einer fundierten Analyse, klaren Zielbildern und einem strukturierten Migrationsplan schaffen Sie die Basis für eine schlanke, harmonisierte IT-Architektur und stellen Ihr Unternehmen optimal für regulatorische Anforderungen, digitale Geschäftsmodelle und neue Marktchancen auf.
[1] https://www.uniserv.com/wissen/magazin/article/abloesung-is-u-migration-sap-s4hana/
[2] https://www.cobicon.de/migration-von-sap-is-u-zu-sap-s-4hana-utilities/
[3] Die genannten Zahlen stammen aus einer branchenübergreifenden Analyse („Cost-Benefit Analysis of SAP S/4HANA Migration“, Fingent, 2023) und sind auf IS-U-Kontexte übertragbar, sofern systemübergreifende Strukturen, Medienbrüche oder veraltete Datenmodelle vorliegen. (https://www.fingent.com/blog/cost-benefit-analysis-of-sap-s-4hana-migration/)