// Effizienzanalyse

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Horror Projekte

Horror Projekte

Dr. Volker Bätz

27.10.2023

10 Min.

10 Min.

10 Min.

Horror Projekte

Wir alle haben solche Geschichten schon im Kino oder auf einem Bildschirm gesehen - passend zur schaurigen Jahreszeit irrt eine mehr oder weniger schauspielerisch begabte Gruppe von Hängehosen – sprich Teenagern im High-School Alter – durch einen nebelverhangenen Wald, als sie ein unheimliches Geräusch hören. Ist es vielleicht ein urschreiähnlicher Jagdruf? Oder die rostige Kettensäge in der Hand eines maskierten Psychos? Spannung kommt auf und unsere kleine Gruppe weiß genau, dass sie handeln müssen. Jetzt und sofort. Nur, was ist richtig und was falsch?

Im Genre des Horrorfilms kann man auf eines zählen, die kreischwütigen Jugendlichen werden sich höchstwahrscheinlich trennen und mit hirnrissigen Einfällen ihre jeweiligen Einzelschicksale erleiden. Weil Telefone nicht funktionieren, Verstecke allzu offensichtlich sind und der am Ende gerade noch so erlegte Bösewicht niemals ganz tot ist und zurückkommt. Von diesen Klischees leben die Geschichten der Halloween-Zeit und bieten damit auch einen zumeist annehmbaren Unterhaltungswert. Aber, kann man aus ihnen auch etwas lernen?

Wir sagen ja, denn im Kern sind viele IT Projekte – und ganz besonders die aus dem Bereich der Cloud-Transformation – nichts anderes als Horrorgeschichten. Zumindest für einige Betroffene. Was liegt also näher, als die typischen fatalen Verhaltensweisen der Horror-Teenies zu untersuchen und daraus – zugegeben nur bedingt ernst gemeinte – Rückschlüsse für die Abwicklung von Transformationsprojekten zu ziehen?

  • 1. Beginnen wir mit einem zentralen Aspekt der fatalen Thrillerstories – der intelligenten Gruppeneinteilung. Natürlich kann man sich bei der Suche nach einem vermissten Freund oder Kollegen aufteilen und eher unsystematisch die Gegend absuchen. Aber ist dies sinnvoll? Genau hier liegt auch die erste Parallele zu einem Transformationsprojekt, denn es gilt, eine Organisationseinheit zu bilden, welche auch die Stakeholder inkludiert. Denn nur so kann ein Alignment der Interessen und Strategien stattfinden, ohne dass sich dann jemand im labyrinthischen Keller verirrt. Oder die gemeinsame Suche nicht akzeptiert.

  • 2. Und genau darauf baut auch der zweite Punkt auf, eine solche Suche muss auch methodisch und konsequent stattfinden. Respektive steht hierfür der Mangel an einer klaren Cloud-Strategie oder das unüberlegte Migrieren von Anwendungen und Daten. Das Fehlen einer durchdachten Strategie kann dazu führen, dass Ressourcen verschwendet werden oder Sicherheitslücken entstehen, ganz zu schweigen von den ungenutzten Potenzialen.

  • 3. Auch an Stelle drei steht ein Klassiker – das rettende Telefon wird zwar gefunden, doch es geht nicht oder schlimmer noch, es klingelt im falschen Augenblick und verrät die ganze Gruppe. In unsere Cloudprojektierung übersetzt sich dies mit der Unzuverlässigkeit der Kommunikation. Gerade in IT-Projekten besitzen eine klare Kommunikation und aussagekräftige Informationen Schlüsselrollen, da sie die Basis darstellen für vernünftige Entscheidungsfindungen und das Management von Risiken und Änderungen. Daher müssen die richtigen Informationen rechtzeitig für alle Betroffenen bereitgestellt werden, damit diese sowohl verstanden werden, als auch die Entscheidungsfindung unterstützen.

  • 4. Natürlich, schon wieder macht es einer der Horror-Protagonisten. Er geht ohne Taschenlampe in den Keller, weil ja nur dort der Sicherungskasten sein kann. Oder etwa nicht? Dieses unerklärliche Verhalten versinnbildlicht vor allem mangelnde Transparenz, und die ist In Cloud-Transformationsprojekten entscheidend. Ein unzureichendes Verständnis der Kosten, der Performance oder der Sicherheitskonfigurationen in der Cloud kann zu unerklärlichem Verhalten führen, wie unerwartet hohen Rechnungen oder unerklärlichen Leistungsproblemen. Man tappt also geradezu im Dunkeln.

  • 5. Die Bedrohung ist ja allgegenwärtig in spannenden Geschichten. Hinter jeder Ecke, in jedem Schrank, hinter jedem Fenster kann das Unheimliche lauern. Manchen Projektteams in Cloud-Transformationsprojekten geht das ebenso. Sie sehen sich der ständigen Bedrohung von Sicherheitsrisiken und Datenschutzverletzungen gegenüber, und das erfordert ihre Wachsamkeit und das Ergreifen von Schutzmaßnahmen. Vor dem Hintergrund, dass die möglichen Bedrohungen alles andere als bekannt sind.

  • 6. Was unheimliche Kinder mit Legacy-Systemen zu tun haben? Wenn man genauer hinschaut, jede Menge. Die Creepy Kids verhalten sich geheimnisvoll, undurchschaubar und meist ganz anders, als man denkt. Einige Legacy-Systeme oder veraltete Anwendungen können genauso schwierig sein und das macht es schwer, sie in die Cloud-Anwendung zu migrieren oder in einer Cloud-Umgebung zu betreiben. Dies kann dazu führen, dass diese Systeme wie "unheimliche Kinder" in der Cloud wirken, schwer zu verwalten und zu integrieren.

  • 7. Das düstere, gewittrige Wetter findet durchaus ihr Pendant in der Cloud-Transformation in Form von Netzwerkausfällen und Verbindungsproblemen. Dies erfordert eine gute Planung und Backup-Strategien, sowie eine klare Beobachtung der Performanceveränderungen.

  • 8. Woher kommt es, dass der Bürgermeister von Amity Island nicht einfach den Strand schließt, obwohl er die Flosse draußen im Wasser direkt vor sich sieht? Genau, das haben wir schon immer so gemacht. Ganz ähnlich ist es mit Änderungen in der Cloud-Strategie - oft sind Projektteams widerwillig, Änderungen in der Cloud-Strategie zuzulassen, selbst wenn es klüger wäre, die Richtung zu ändern. Dies kann zu Schwierigkeiten führen, wenn sich die Anforderungen im Laufe des Projekts ändern, und das tun sie im Umfeld der Cloud-Transformation sehr schnell.

  • 9. Und wer rettet am Ende die ganze Geschichte? Klar, das ist der Deus ex Machina, des Drehbuchautoren liebster Kniff für eine überraschende Wendung. Aber seien wir mal ehrlich, wie oft erleben wir den in der realen Welt? Ungefähr genauso oft wie in Transformationsprojekten, also eher nicht. Was man daraus lernen kann? Auf den Deus ex Machina kann man sich hier nicht verlassen, weil es ihn einfach nicht gibt. Also muss man sich selbst drum kümmern.

Diese neun Klischee-Parallelen zwischen Horrorfilmen und Horrorprojekten mögen zwar vielleicht augenzwinkernd sein, und nicht immer ganz ernstgemeint, aber es verhält sich hier wie mit allen Geschichten. Sie alle haben einen wahren Kern. Damit unterstreichen sie die Bedeutung einer sorgfältigen Planung, einer klaren Strategie, einer umfassenden Schulung und einer kontinuierlichen Überwachung, um erfolgreiche Cloud-Transformationen zu gewährleisten. Sie alle basieren auf einem fundamentalen Element, der Information. Gerade in einem innovativen Umfeld mit hoher Entwicklungsrate sind aussagekräftige Informationen und Entscheidungsgrundlagen unerlässlich.

Und die erhält man mit den intelligenten Systemanalysen der RBE Plus Tool Suite, welche sowohl die tatsächliche Nutzung der Altsysteme genau eruieren kann, als auch aus ihnen die Möglichkeiten, Bedrohungen und Optionen einer Cloud-Transformation ableiten kann. Damit die Projektteams nicht wie unsere schreckhaften Horror-Teenies verloren durch den nebligen Wald irren.