Sarah-Michelle Gröger
06.06.2025
„It’s all about AI“ – Sapphire Orlando und Madrid 2025
Was war euer Gesamteindruck von der SAP Sapphire?
Stephan (Madrid): Insgesamt sehr gut. Es waren viele SAP-Partner, Kunden und SAP-Ansprechpartner vor Ort. Eine ideale Voraussetzung für das Netzwerken. Rund 7.500 Teilnehmer haben die Veranstaltung besucht, das spricht für sich.
Heiko (Orlando): Ich fand’s ebenfalls gut besucht, viele Eindrücke, viele bestehende und neue Kontakte. Auffällig war die Balance zwischen SAP-Ständen und Partnern, das war früher noch anders. Es gab ein wahres Feuerwerk an Ankündigungen, aber kein revolutionäres Highlight.
Welche Keynotes oder Sessions haben euch besonders beeindruckt und warum?
Stephan: Das Konzept war sehr gut, maximal 20 Minuten pro Vortrag, das hat für Tempo gesorgt. Die Keynotes selbst waren zwar gut inszeniert, aber auch spürbar „gescripted“.
Heiko: Ich habe selbst nur kurz in die Eröffnung von Christian Klein gehört und ein paar Minuten bei Jessica Alba mitgenommen, da es so viel zu Entdecken und zum Networken gab. Was ich später in den Recordings gesehen habe, hat mich ehrlich gesagt nicht nachhaltig beeindruckt. Interessant war allerdings die klare Ansage von Christian Klein: „Jeder SAP-Benutzer soll künftig 30 % produktiver arbeiten, mit Unterstützung von KI und Joule.“ Klingt ambitioniert, aber genau da wollen wir ja auch hin.
Gab es ein bestimmtes Leitthema oder Motto?
Heiko: Wenn man es auf einen Nenner bringen will: „Joule für alle und überall“!
Stephan: Absolut - „It’s all about AI“.
Welche Trends im SAP-Umfeld wurden besonders betont?
Heiko: Der Umgang mit Unsicherheit. Es gab sogar einen Seitenhieb auf Donald Trump, vielleicht auch auf die Nachwirkungen von Corona.
Stephan: Technologisch gesehen standen zwei Begriffe im Raum: Künstliche Intelligenz und Clean Core.
Wie waren der Aufbau und die Atmosphäre in Orlando und in Madrid?
Heiko: Die Sapphire hat sich in den letzten fünf Jahren, auch bedingt durch Corona, spürbar verändert. Meist waren die Stände sehr voll und gut besucht, sodass es schwer war den richtigen Ansprechpartner zu finden. Insgesamt hatte die Veranstaltung für mich etwas von einer „Zwischen-Sapphire“, keine großen disruptiven Neuerungen, eher „more of the same“, also kontinuierlich. Zudem sind viele Kunden noch nicht bei SAP S/4HANA angekommen, Themen wie Joule oder Signavio sind daher für viele noch Zukunftsmusik.
Stephan: Die Hallen in Madrid sind besser geeignet als in Barcelona. Besonders schön, die Wege zwischen den Hallen führten durch offene Außenbereiche, bei rund 30 Grad und Sonne. Die Stimmung war entsprechend gut. Es gab zahlreiche Stände, ich wurde häufig angesprochen.
Wurde spezifischer Fokus gelegt, etwa auf Branchen, Technologien oder Partnerschaften?
Heiko: Einen klaren Schwerpunkt habe ich persönlich nicht wahrgenommen. Es gibt eine Partnerschaft mit Perplexity für unstrukturierte Daten. Technologisch war vor allem WalkMe präsent: Es soll das Medium sein, Joule für alle und überall zur Verfügung zu stellen.
Stephan: Ja, in Madrid war der Fokus technologisch geprägt. Betont wurde unter anderem die „Integrated Tool Chain“, also das Zusammenspiel verschiedener SAP-Werkzeuge entlang des gesamten Geschäftsprozesses. Themen wie Joule, künstliche Intelligenz (AI), BDC (Business Data Cloud), Public Cloud und natürlich der Clean Core standen auch im Mittelpunkt.
Wenn ihr eure Erfahrung in einem Satz zusammenfassen müsstet, wie würde der lauten?
Heiko: SAP hat vor drei Jahren angekündigt, dass sie ein AI-Unternehmen sind. Das sind sie immer noch nicht, aber mit Joule und zunehmend konkreten Anwendungsbeispielen wird klarer, wo AI wirklich helfen kann.
Stephan: Einfach und einfacher machen!